Reisebilder von H & G Jilovec       Sonntag, 12. März 2023 08:06

 

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Mit einem Wohnmobil wollen wir die USA von Los Angeles nach Chicago durchqueren. Dabei werden wir folgende Bundesstaaten besuchen :

Kalifornien   Nevada   Utah   Arizona

Colorado   Nebraska   Iowa   Illinois
 

 

Fazit :

So - jetzt soll ich irgendwas Gescheites von mir geben ! Kann ich nicht, mag ich nicht. Ich will nur ein paar Dinge zum Reisen mit Wohnmobilen kommentieren, die uns aufgefallen sind.

Camping in den USA ist ein riesiges Geschäft. Und es ist erschwinglich für alle und großartig durch das ganze Land organisiert. Wenn man Amerikanern sagt, was Wohnmobile in Europa kosten, dann reagieren Sie mit Unglauben. Die Womos sind "drüben" um vieles preiswerter als in Europa - wahrscheinlich wegen der produzierten und verkauften Menge.

In Europa hat man das "Geschäft" mit den Wohnmobilen bis jetzt keineswegs bemerkt. Ganz im Gegenteil. Den Wohnmobil-Fahrern werden in Europa, wo es nur geht, Schwierigkeiten über Schwierigkeiten gemacht. Das beginnt mit nächtlichen Parkverboten, mit Fahrverboten und mit Kommentaren wie "das fangen wir uns gar nicht an" zu Wohnmobil-Stellplätzen. In den USA hat zum Beispiel die Kette WALMART auf ihren Parkplätzen das Übernachten von Wohnmobilen gestattet, beleuchtet und nächtlich überwacht. Kann man sich vorstellen, dass man z.B. auf Parkpätzen von H.... oder B.... mit dem Womo übernachten darf ? Keineswegs - da handelt man sich höchstens eine Besitzstörungsklage ein.

In allen State Parks oder Nationalparks gibt es Campingplätze, teils primitiv, teils mit Strom - staatlich betrieben zu unschlagbar günstigen Preisen. Und dafür wird an einer Kassa ohne zu murren und ohne Kassier bezahlt. Wir haben niemand bemerkt, der ohne zu zahlen auf so einem Platz gestanden wäre - man nennt das "self register". Das wird von Rangern überwacht und das funktioniert hervorragend.

Auf allen von uns besuchten Campingplätzen gibt es ein einheitliches Ver- und Entsorgungssystem. Ein genormter Kanalanschluß ist überall direkt am Stellplatz vorhanden, Wasser fast immer und Strom, wenn angeboten. Internet ist zu 99% vorhanden und FREI ! Dass man mit einem mickrigen Klokisterl ins hinterste Eck eines Campingplatzes wandern muss, dass gehört in den USA ins Reich der Fabel. Und eine Absicherung der Steckdose mit 6A ist ebenfalls eine Fabel. 20A, 30A oder 50A sind üblich. Das bringt bei den in den USA üblichen 110V zwar nicht das Gleiche wie in Europa, aber niemand fragt, ob man vielleicht eine E-Heizung habe - und diese auch noch benützen wolle. Und drückt einem dafür einen extra Stromzähler in die Hand. Abrechnung nach Verbrauch gibt es nur bei Monats-Stellplätzen.

Die Amis haben natürlich den Vorteil des riesigen Landes und der teilweise schwachen Besiedlung, aber die Stellplätze auf den CPs sind riesig - in Europa würde man auf diesen Plätzen 3-4 Womos aufstellen. Und alle CPs, auf denen wir waren, haben WAAGRECHTE (!) Stellplätze.

Noch was ist uns aufgefallen - etwas, dem wir nicht zu 100% zustimmen würden. Mit einem PKW-Führerschein kann man in den USA Wohnmobile aller Größen fahren, von 6 Meter bis 20 Meter, von 3 Tonnen bis 20 Tonnen (so wurde uns gesagt). Das ist einerseits gut, weil man nicht auf die in Europa üblichen 3,5 Tonnen achten muss und daher ordentliche Ausstattung in jedes Womo packen kann - andererseits fahren Leute mit riesigen Fahrzeugen, die keinerlei Praxis damit haben und daher zum Teil eine echte Gefahr für die Umwelt sind. Auf Grund der fehlenden Gewichtsbeschränkung sind Womos in den USA wesentlich besser ausgestattet als in Europa - Wassertank, Grau- und Schwarzwasser sind so groß, dass man eine Woche ohne zu entsorgen verbringen kann. Und die Womos haben einen ordentlichen Kühlschrank, der auch auf eine Woche Selbstversorgung ausgelegt ist.

Was uns nicht gefallen hat - dass wir in Kalifornien immer und in anderen Staaten gelegentlich nach Reservierungen gefragt wurden. Ohne Reservierung war man auf die Gnade der Reception angewiesen, ob man Platz bekam oder nicht. Damit nimmt man dem Campingleben jene Spontaneität, die es in Europa noch hat. Wenn mir danach ist, dann setz ich mich ins Womo und fahre "irgendwo" hin. Damit hätte man in Kalifornien vielleicht schon ein Problem.

Allerletzter Satz - die Reise war wunderschön, aber SO würden wir sie nicht nochmals machen. Vielleicht von Los Angeles nach Denver, da würde man Nebraska, Iowa und Illinois auslassen. Dort haben wir nicht sehr viel Interessantes gefunden.